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Mehrwertsteuer und Umsatzsteuer Helgoland: Insel ohne MehrwertsteuerONLINE-FINANZRECHNER
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Mehrwertsteuer und Umsatzsteuer Mehrwertsteuer oder Umsatzsteuer? Wie funktioniert die Mehrwertsteuer? Steuersätze der Mehrwertsteuer Pauschalieren vs. optieren – Mehrwertsteuer in der Forst- und Landwirtschaft Historische Entwicklung der Mehrwertsteuer in Deutschland Mehrwertsteuer in anderen Ländern Helgoland: Insel ohne Mehrwertsteuer Mehrwertsteuer beim Handel zwischen Ländern Helgoland ist Deutschlands einzige Hochseeinsel – und als einzige Gemeinde in Deutschland von EU-Zollabgaben und Verbrauchssteuern einschließlich der Mehrwertsteuer befreit. Das gilt grundsätzlich für alle Waren und Dienstleistungen. Wer auf Helgoland einkauft oder z.B. Essen geht, zahlt also weder Mehrwertsteuer noch andere Verbrauchssteuern (wie etwa Branntwein-, Kaffee- oder Tabaksteuer). Da auch keine EU-Zölle erhoben werden, kann man auf Helgoland duty-free einkaufen. Das macht die Insel zu einem beliebten Ziel für Touristen, die hier ein großes Angebot entsprechender Waren finden, von oben erwähnten Tabak- und Genusswaren, bei denen gleich mehrere Verbrauchssteuern entfallen, bis hin zu hochpreisigem Schmuck, Parfums und anderen kleinen aber teuren Waren, bei denen sich schon der Erlass der Mehrwertsteuer deutlich auf den Preis auswirkt. Für das ziemlich weit vom Festland entfernte Helgoland ist der damit verbundene Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Dass Helgoland von Zoll, Mehrwert- und anderen Verbrauchssteuern befreit wurde, verdankt es letztlich Napoleon. Der hatte 1806 mit der Kontinentalsperre eine komplette Handelsblockade des europäischen Festlands gegenüber Großbritannien organisiert. Damit wollte er Großbritannien wirtschaftlich besiegen (nachdem er beim Versuch, das militärisch zu erreichen, vorher spektakulär gescheitert war*). In der Folge besetzte Großbritannien 1807 kurzerhand Helgoland, worüber es erfolgreich Waren an der Blockade vorbeischmuggeln konnte. Dafür bekam Helgoland später von Großbritannien Steuer- und Zollfreiheit gegenüber der Krone zugesprochen, und obwohl Großbritannien die Insel 1890 an Deutschland abtrat (heute gehört Helgoland zu Schleswig-Holstein), gilt dieses Privileg noch heute. Allerdings nur im Bezug auf Zollabgaben, Mehrwertsteuer und sonstige Verbrauchssteuern; weitere Steuern, wie Einkommensteuer und Gewerbesteuer, werden auch auf Helgoland erhoben. Außerdem gibt es eine Gemeindeeinfuhrsteuer auf die Einfuhr bestimmter Waren auf die Insel, wodurch die Steuerersparnis durch die entfallenen Mehrwert- und anderen Verbrauchssteuern wieder etwas sinkt. Aber auch das ist ein aus britischer Zeit verbliebenes Privileg: Helgoland darf eigene Abgaben erheben. * Bei der Schlacht von Trafalgar (1805) hatte Napoleons französisch-spanische Flotte rund zwei Drittel ihrer Schiffe verloren – die gegnerische britische Flotte dagegen kein einziges. Lesen Sie weiter: Mehrwertsteuer beim Handel zwischen Ländern |
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